MR Übersetzungsliteratur
im dt. Frühhumanismus

MRFHMarburger Repertorium zur
Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus

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Johann Rode von Weinheim

In der Heidelberger Handschrift Cod. Heid. Hs. 3599 nennt sich auf Bl. 153v als Schreiber Johann Rode von Weinheim: Aber ich [her Johan Rode von Wynheim (Name teilweise getilgt)] der diß buch mit syner hantt geschriben hait (1 1/1 Zeilen getilgt) … habe denselben glatten eynen zuo Erffort vff eyner leytern sehenn steen … vnd geschae vngeuerlich im jar nach cristi geburt M° CCCC° LVIII alß ichs behalten habe.“ (Studt, S. 74).

Aus dem Eintrag geht hervor, dass sich Johann Rode im Jahr 1456 in Erfurt aufgehalten haben muss. Möglicherweise ist er im Umkreis Friedrichs des Siegreichen zu verorten, da er auf dem letzten Blatt eine Notiz zum Tod Friedrichs des Siegreichen, der am 12. Dezember 1476 starb, eingetragen hat. Studt kann auf einen Hans von Weynheym, ein schreiber hinweisen, "der im Zusammenhang mit dem Stall- und Futterdienst für die Pferde der Gäste auf der Amberger Hochzeit von 1474 erwähnt wird“ (S. 149).

Möglich ist aber auch, dass es sich bei dem Schreiber um Johannes Ro(de)rici (de Winhem) handelt, der sich als Kanoniker des Mainzer Mauritiusstifts und als Pleban in Zornsheim nachweisen lässt und der im Jahr 1450 zum Prieser geweiht wurde. Er dürfte wohl nicht mit Johannes Rot de Winheim, Wormaciensis dioc. identisch sein, der sich 1475 an der Universität Heidelberg immatrikulierte. Nicht in Frage kommt auch Johannes Sartoris von Weinheim, der bis ca. 1430 Pronator der pfälzischen Kanzlei war. Er hatte jedoch einen gleichnamigen Sohn, der in Heidelberg und Padua studierte und um 1449 als Probst im Wormser Cyriakusstift nachgewiesen werden konnte.


Hauptquelle:

Studt, B.: Fürstenhof und Geschichte. Legitimation durch Überlieferung (Norm und Struktur. Studien zum sozialen Wandel in Mittelalter und früher Neuzeit 2). Köln u.a. 1992, insbes. S. 74-75, S. 144 u. S. 148-150.

Verf.: jes.

Schreiber von Handschriften:

Literatur:

Studt, B.: Fürstenhof und Geschichte. Legitimation durch Überlieferung (Norm und Struktur. Studien zum sozialen Wandel in Mittelalter und früher Neuzeit 2). Köln u.a. 1992, insbes. S. 74-75, S. 144 u. S. 148-150.

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Heidelberg, UB, Cod. Heid. Hs. 3599, Bl. 153v. Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg: Heidelberger historische Bestände — digital, Bl. 153v.

Version vom 18. 08. 2012 (MRFH). Permanent Link: mrfh.de/1200.