MR Übersetzungsliteratur
im dt. Frühhumanismus

MRFHMarburger Repertorium zur
Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus

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Hartm. Jacobi. D.

Der Besitzeintrag Hartm. Jacobi D., der sich auf dem Vorsatzblatt des Berner Exemplars von Schedels 'Liber Chronicarum' in der deutschen Übersetzung Georg Alts befindet, ist nicht eindeutig. Insbesondere die Abbreviatur D. könnte eine Apposition zum Namen oder eine Jahresangabe für [1]500 sein.

Folgende Deutungsmöglichkeiten ergeben sich:
1. Bei Hartm[ann] Jacob (mit Genitiv-Suffix) handelt es sich um zwei Vornamen, D. wäre der abgekürzte Beiname; demnach nicht identifizierbar.

2. Der Besitzer heißt Hartm[ann] Jacobi; ein solcher Namensträger ist in den einschlägigen Katalogen und Internetdatenbanken für das 15./16. Jahrhunderts nicht nachweisbar.

3. Es handelt sich bei Jacob (mit Genitiv-Suffix) um den Vornamen, bei Hartm[ann] um den Nachnamen. Träger dieses Namens sind im 16. Jahrhundert bezeugt. So ist 'die Prognostica' des Jacobi Hartmanni von Durlach Anno 1538 in protestantischen Drucken nachzuweisen. In Urkunden taucht dieser Name ebenfalls mehrfach mit dem Attribut aus Durchlach auf, allerdings erst in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts (z.B. 1566: Schultheiß Jacob Hartmann [...] aus Durlach). D. wäre dann als Abbreviatur für Durchlach zu lesen.

Sicherheit ist aber bei der Besitzerbestimmung nicht zu erlangen.

Verf.: cbk.

Besitzer von Drucken:

Literatur:

Landesarchiv Baden-Württemberg, Bestand 19 (Durlach), u.a. Urk. 38 Nr. 683 , Nr. 666.
Version vom 30. 08. 2012 (MRFH). Permanent Link: mrfh.de/2901.